Folie hält Kälberiglus kühl

Soll im Hochsommer die Temperatur im Kälberiglu reduzieren. (Foto: ©cool calv covers)Soll im Hochsommer die Temperatur im Kälberiglu reduzieren. (Foto: ©cool calv covers)

Ohne zusätzlichen Wetterschutz sind Kälberiglus nicht optimal. Eine reflektierende Folie senkt im Sommer die Temperatur immerhin etwas. 

(aw) – Viele Milchviehbetriebe setzen im Bereich der Kälberaufzucht Iglus ein. Diese Kunststoffhütten, in denen Kälber einzeln, paarweise oder auch in Gruppen gehalten werden, gelten für viele Landwirte und Berater als optimale Aufstallung für den Nachwuchs. Doch wenn die Iglus aber nicht auf befestigten Flächen stehen und durch ein Dach geschützt werden, sind sie häufig eine eher schlechte Alternative zur Stallhaltung.

Temperaturprobleme

Problematisch wird es etwa, wenn durch starke Niederschläge die Einstreu feucht wird und die Tiere keinen trockenen Liegeplatz mehr haben. Gerade im Winter bei kühlen Temperaturen kann dies zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.
Doch auch im Sommer sind Iglus nicht ausschließlich gut für Kälber. Wenn sie täglich lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, heizen sich die Iglus stark auf und bieten damit den Kälbern keinen vernünftigen Schutz gegen die Hitze. Außerdem begünstigt Wärme das Bakterien- und Fliegenwachstum in den Iglus und führt zu hygienischen Problemen.

Weniger Hitze – mehr Gewicht

Aus diesem Grund hat Ted Friend, ein pensionierter Professor der Texas A&M Universität eine mit Alu beschichtete Polyethylen-Folie entwickelt, die über die Kälberiglus gelegt werden kann und die Sonnenstrahlen reflektieren soll.
Friend hat seine Erfindung im sonnigen Texas getestet und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Temperatur innen am Iglu-Dach durch die Folie um rund acht Grad Celsius reduzieren lässt. Dass den Kälbern der Schutz gut tut, zeigt sich an den besseren Gewichtszunahmen: Bis zu vier Kilogramm in 80 Tagen.

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Über den Autor

Annegret Wagner

Dr. Annegret Wagner (aw) hat in Gießen Tiermedizin studiert und arbeitet seit 1991 in der Großtierpraxis; seit 2005 niedergelassen in eigener Praxis mit Schwerpunkt Milchrind im Raum Rosenheim. Seit 2006 arbeitet sie auch als tiermedizinische Fachjournalistin. So hat sie für die VETimpulse die Nutztierthemen betreut und übernimmt diese Aufgabe auch bei wir-sind-tierarzt.de. Um nicht zum Mia-san-mia-Bayer zu mutieren, schaut sie intensiv über den Alpenrand hinaus, vorzugsweise ins englischsprachige Ausland. Kontakt: annegret.wagner(at)wir-sind-tierarzt.de
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