Fuchs-Staupe: Erster Nachweis in Schleswig Holstein seit sieben Jahren

Tote Füches können Staupe haben – Schleswig Holstein meldet erstmals seit sechs Jahren neue Fälle. (Foto: ©WiSiTiA/hh)Tote Füches können Staupe haben – Schleswig Holstein meldet erstmals seit sechs Jahren neue Fälle. (Foto: ©WiSiTiA/hh)

Erstmals seit 2009 weist auch Schleswig-Holstein wieder Staupe beim Fuchs nach – und das seit Ende November bei gleich fünf Tieren. Die Landesregierung rät Hundebesitzern zur Impfung.

(PM) – Der lückenlose Schutz werde gewährleistet, wenn Welpen und Jungtiere im impffähigen Alter eine Grundimmunisierung erhalten und regelmäßig nachgeimpft werden, betont das Ministerium in einer Pressemitteilung.
Seit Ende November 2015 hat das Landeslabor bei fünf Füchsen aus dem südlichen Landesteil Staupeinfektionen nachgewiesen. Die waren tot aufgefunden worden oder verhaltensauffällig. Es sind die ersten Staupe-Nachweise in Schleswig-Holstein bei Füchsen seit 2009. 2012 wurde zuletzt bei einem Steinmarder Staupe nachgewiesen.

Impfmüdigkeit hat Mitschuld

Die Behörden schliessen nicht aus, dass Staupeinfektionen auch in anderen Landesteilen auftreten, Zumal in den letzten Jahren auch in anderen Regionen eine Zunahme von Staupefällen beobachtet wurde. Dabei spielten – so das Landwirtschaftsministerium – Wildtiere als Virusreservoir, die Impfmüdigkeit von Hundehaltern und auch der Ankauf von infizierten Hunden aus dem Ausland eine Rolle.

Infektionsrisiko: Füchse in stadtnähe

Tote Füches können Staupe haben – Schleswig Holstein meldet erstmals seit sechs Jahren neue Fälle. (Foto: ©WiSiTiA/hh)

Tote Füches können Staupe haben – Schleswig Holstein meldet erstmals seit sechs Jahren neue Fälle. (Foto: ©WiSiTiA/hh)

Füchse sind das wichtigste Virusreservoir für Staupe. Das heißt, ein Teil ist infiziert, erkrankt selbst aber nicht. Das gefährdet inzwischen auch Hunde in Siedlungen, denn Füchse finden dort reichhaltig Nahrung. Weil sie sehr lern- und anpassungsfähig sind trifft man sie denn auch immer öfter selbst in Städten an. Beim Spaziergang – nicht nur im Wald – können sich Hunde durch Füchse in ihrer näheren Umgebung infizieren. Insbesondere Jagdhunde tragen ein höheres Risiko der Ansteckung; für sie gelte die Impf-Empfehlung besonders.

Von Tollwut unterschieden

Die klinischen Symptome der zentralnervösen Form der Staupevirusinfektion (Verlust der natürlichen Scheu, Schläfrigkeit, Bewegungsstörungen oder auch Aggressivität) können denen einer Tollwutinfektion ähneln. Auch wenn Deutschland frei von Wildtollwut ist, sollte insbesondere bei den beschriebenen Veränderungen des Verhaltens aber auch bei kranken oder tot aufgefundenen Füchsen eine diagnostische Abklärung durchgeführt werden, rät das Ministerium.
Wer einen kranken oder toten Fuchs findet, sollte den Revierinhaber oder die örtlichen Jäger verständigen. Wie immer gelte für alle Laien: Weder lebende noch tote Wildtiere anfassen.

Quelle: Pressemeldung Landwirtschaftsministerium Schleswig Holstein

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