Einen Fall von hochpathogener Vogelgrippe Typ H7N7 meldet der Landkreis Emsland. Betroffen ist ein Bestand von 10.100 Legehennen in Bodenhaltung in der Gemeinde Herzlake. Die Tiere sind bereits getötet worden.
(jh) – Der Verdacht auf Vogelgrippe hatte sich am 24.7.2015 durch Eigenkontrollergebnisse ergeben. Der Betrieb mit 10.100 Legehennen, verzeichnete laut offizieller OIE-Meldung 50 Todesfälle. Dass es sich um die hochpathogene Form der aviären Influenza (HPAI) mit dem Subtyp H7 N7 handelt, hat am 26.7.2015 das nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems anhand amtlicher Proben des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) bestätigt. Alle verbliebenen Tiere wurden noch am 26.7.2015 getötet.
Eier nur innerhalb Niedersachsen ausgeliefert
Eier aus dem Legehennenbetrieb sind nach Auskunft der Behörden nur innerhalb Niedersachsen und nicht in andere EU-Staaten ausgeliefert worden.
Um den Betrieb in Herzlake (Emsland) wurde ein Drei-Kilometer-Sperrbezirk und ein Zehn-Kilometer-Beobachtungsgebiet eingerichtet. Geflügel darf in/aus diesen Gebieten nicht transportiert werden.
Im Radius von einem Kilometer um den betroffenen Betrieb wurden am 27.7.2015 gemäß Tierseuchenrecht alle benachbarten Geflügelbestände vorsorglich tierschutzkonform getötet – in diesem Fall rund 60 Tiere aus drei nicht-kommerziellen Tierhaltungen.
Behörden verweisen auf die USA
Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium teilte mit, der Eintrag in Hausgeflügelbestände erfolge meist indirekt über viruskontaminierte Personen und Fahrzeuge oder über Ausscheidungen. Im Bestand erfolge die Übertragung meist direkt von Tier zu Tier. In diesem Zusammenhang weist das Ministerium auch auf die Ausbrüche in den USA hin: Mit bisher annähernd 50 Millionen toten Tieren waren diese besonders schwer betroffen.
In Niedersachsen wurden die letzten Ausbrüche einer hochpathogenen Aviären Influenza vom Typ H5N8 im Dezember 2014 im Landkreis Cloppenburg und im Landkreis Emsland festgestellt.
Quellen:
Pressemeldung des Landkreises Emsland (27.7.2015)
Pressemeldung Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium (27.7.2015)
Übersichtsartikel mit Quellen zu den bisherigen H5N8-Ausbrüchen in Deutschland (Dezember 2014)
EFSA zum Eintrag von Geflügelpestviren in Tierbestände (12/2014)
„Wildtiere brauchen in den aller seltensten Fällen menschliche Hilfe," sagt die Landestierschutzbeauftragte Hessen. Was tun kann, wer ein Wildtier findet – oder aber auch besser lassen sollte – erklärt ein Flyer, den Dr. Madeleine Martin zusammen mit der Landestierärztekammer Hessen herausgegeben hat.