Schweiz: Betriebssperren wegen BHV1/IBR vorzeitig aufgehoben

(jh) – Die Schweiz erklärt sich weiter für BHV1/IBR-frei und hebt die Sperren für 250 Betriebe vorzeitig auf. Der Grund: Die in einem ersten Test als positiv getesteten drei Rinder, die direkten Kontakt mit zwei BHV1-infizierten Rindern aus Österreich hatten, waren jetzt im Nachtest ebenso negativ, wie alle anderen schweizweit getesteten Tiere.
(aktualisiert: 1.4.2015/Zahlen Österreich)

Das BHV1-/IBR-Problem entstand durch den Import von zwei infizierten Rindern aus Österreich im Dezember 2014. In einer ersten Untersuchung bei dem Importeur in St. Gallen waren auch drei Schweizer Rinder positiv getestet worden. Um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zur verhindern, wurde über den betroffenen Betrieb und über sämtliche Kontaktbetriebe eine sofortige Sperre für den Tierverkehr verhängt. Der Importeur hatte – ohne die endgültigen Testergebnisse abzuwarten – alle Tiere seines Bestandes schlachten lassen und die Anlage komplett geräumt und desinfiziert Betrieb komplett geräumt.

Aufgrund der ermittelten Kontaktiere mussten in der Schweiz die Tests auf rund 450 Tiere in 250 verschiedenen Tierhaltungen ausgeweitet werden. Die Nachuntersuchungen dieser drei Verdachtstiere im Referenzlabor sowie sämtliche Untersuchungen in den gesperrten Kontaktbetrieben fielen aber negativ aus. Deshalb  haben die kantonalen Veterinärbehörden mit dem Einverständnis des Bundesamtes Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BVL)  entschieden, die Sperre der betroffenen Betriebe vorzeitig und mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

256 positive Tiere in Österreich

In Österreich, wo der aktuelle BHV1-Ausbruch seinen Ursprung nahm, sind noch 19 Betriebe wegen der Infektion gesperrt. Davon liegen zwei in Vorarlberg, 13 in Tirol, einer in Oberösterreich und drei in Niederösterreich.
Von mehr als 8.200 untersuchten Rindern auf 640 Höfen (davon 25 noch in Untersuchung befindlich) waren 256 Tiere positiv (Stand: 1.4.2015). Die positiven Betriebe verteilen sich auf Vorarlberg (3), Tirol (18), Oberösterreich (1), Niederösterreich (5). Auf der Internetseite der Österreichischen Gesundheitsagentur AGES sind auch die Bekämpfungsmassnahmen aufgelistet.

Deutschland: 500 Rinder getötet

Auch nach Deutschland wurden über Österreich zwei BHV1-infizierte Rinder importiert. Sie sollen ursprünglich aus Tschechien stammen. Sie wurden zusammen mit 90 anderen Rindern über einen österreichischen Viehhändler in den Standort eines bayerischen Viehhändlers im Landkreis Ebersberg verbracht. Von dort ausgehend wurden inzwischen über 1.700 potentielle Kontakttiere identifiziert. Per Serologie und Nasentupfer werden sie getestet. Sind die Tiere nur serologisch positiv, werden sie normal geschlachtet. Ergibt der Nasentupfer einen Virus-Nachweis (akute Infektion) wird das Rind getötet und über die Tierkörperbeseitigung entsorgt. Bislang wurden rund 500 Rinder getötet.

Teilen
Über den Autor

Redaktion wir-sind-tierarzt.de

Unter dem Autorennamen "Redaktion wir-sind-tierarzt.de" veröffentlichen wir überwiegend kurze/aktuelle Nachrichten, die im Redaktionsalltag entstehen. Ein Namenskürzel am Textanfang weist ggf. näher auf den zuständigen Redakteur hin: jh – Jörg Held / hh - Henrik Hofmann / aw – Annegret Wagner Kontakt zur Redaktion: zentrale(at)wir-sind-tierarzt.de
Web Design MymensinghPremium WordPress ThemesWeb Development

Wildtiere: Hilfe kann auch Leid bedeuten

9. März 20169. März 2016
Ein Faltblatt gibt Tipps zum Umgang mit Wildtieren. (©Landestierschutzbeauftragte Hessen / Erni/Fotolia.com)„Wildtiere brauchen in den aller seltensten Fällen menschliche Hilfe," sagt die Landestierschutzbeauftragte Hessen. Was tun kann, wer ein Wildtier findet – oder aber auch besser lassen sollte – erklärt ein Flyer, den Dr. Madeleine Martin zusammen mit der Landestierärztekammer Hessen herausgegeben hat. (mehr …)